Mittwoch, 30. April 2014

Scheitern, das Talent.

Seit einigen Tagen beschäftige ich mich mal wieder eingehend mit Dingen die ich tue. Vor allem aber mit Dingen, die ich nicht tue.
Seit ich aus dem warmen Bett der Schulzeit entlassen wurde, der Haken aus dem Himmel kam, mich am Kragen packte und mich auf die eigenen Füße zog, überquere ich den Fluss des Lebens indem ich von einem Scheiterstein auf den Anderen springe. Das klingt jetzt hoch metaphorisch, ist es auch, aber es entspricht ja auch vollkommen der Wahrheit.
Tatsächlich habe ich bis zum heutigen Tag, bis zur jetzigen Minute, nichts in meinem Leben erfolgreich abgeschlossen, was ich begonnen habe. Tatsächlich nichts.
Nun kommen die Hobbyphilosophen aus ihren Löchern und halten Schilder hoch mit der Aufschrift "Wer definiert Erfolg?" und "Auch Scheitern gehört zum Erfolgreichsein!" aber das bringt mir ja in erster Linie gar nichts und Erfolg definiere ich ja immer noch selbst.

Und da fällt sie mir eben auf, diese grandiose Karriere des Scheiterns. Ich. Bis heute kein Studium beendet (ich bin dabei, zugegeben, aber man soll den Tag ja bekanntlich nicht vor dem Abend loben), kein Job länger als ein 3/4 Jahr (die Meisten nicht annähernd), zwei Unis verlassen, befinde mich an der Dritten.
Woran liegt das? Wie kann ein so überdurchschnittlich intelligenter Mensch wie ich, nicht nur klug sondern auch schön und witzig und wirklich das volle Programm (!) Dinge ständig so maßlos in den Sand setzen. Und dann auch noch denken, das seien alles absolut bewusste Entscheidungen "auf meinem Weg zum Ziel". Ziel am Arsch.
Der einzige Grund, wieso ich hier grad überhaupt sitze und auf meinem Mac, der sehr teuer war, jawohl, diesen kleinen Essay schreibe, ist pures Glück. Glückliche Umstände die mir warum auch immer einfach in den Schoß gefallen sind. Dafür habe ich selbst mal rein gar nichts getan und ich fürchte, so wird es auch in Zukunft aussehen. Oder eben auch nicht, kommt drauf an, ob es der Zufall gut mit mir meint.
Ob vielleicht bald ein sehr reicher Mensch Interesse daran hat, mich sehr gut dafür zu bezahlen, dass ich für Ihn Möbel einkaufe, Bücher lese oder jemand Freude daran empfindet zu wissen, er bezahlt mich fürs nichts tun.
 Das wäre sehr schön, praktisch ideal.
 Zuschriften und Bewerbungen dahingehend erwünscht.

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