Mittwoch, 30. Juli 2014

world peace is none of your business

Ich sitze gerade im Starbucks in Wiesbaden, weil ich den heutigen Tag einfach in Wiesbaden verbringen muss und Starbucks der einzige Ort ist, wo mir W-Lan in Kombi mit Kaffee absolut sicher erschien.  Und gemütlich ist es doch auch, ihr blöden Starbucks-Hater.
Naja jedenfalls...an so einem Morgen in so einer unbedeutenden Stadt wie es Wiesbaden zweifelsfrei ist, sieht man die ganze Bandbreite erschütternder Klischeés, die unser Land oder unsere Spezies im Allgemeinen zu bieten hat.

Rechts neben mir sitzt nicht nur ein Mann mit Migrationshintergrund, der absolut zu vernachlässigen ist, sondern vor Allem zwei Stühle weiter ein extrem dicker Mann, der Kekse isst und schwitzt, als wäre er eine Treppenstufe hochgestiegen. Er hat so dicke Füße, dass er nur mühsam in seine offenen Badelatschen reinkommt und wedelt sch umständlich und hilflos etwas Luft mit seiner Keks-Serviette zu. Das ist traurig aber vor Allem richtig ekelhaft. Widerlich.

Eine Mutter, ihre Figur entspricht eher die eines Apfels (Apfelfiguren sind solche, wo sich das Fett in der Körpermitte sammelt. Birnen haben ihr Fett eher in der Oberschenkelregion und naja Sanduhren....haben halt dicke Titten und nen fetten Arsch. Alles nicht so gut... ich bin übrigens auch ein Apfel), tothässlich und ihr eh schon total dreckig wirkendes Gesicht mit Schminke noch dreckier gemacht, sitzt mit ihrer kleinen Tochter und ihrer Louis Vuitton Tasche vom Polenmarkt oder aus der Souvenirstraße von Malle hier am Tisch gegenüber, ist genervt von ihrem Kind, das singt (das kann ich verstehen, mich nervts auch, obwohl ich Musik höre) und schlürft ihren Filterkaffee. Es sieht so aus, als würde sie um alles in der Welt versuchen, irgendwie luxuriös zu wirken, letzendlich wirkt sie aber nur wie die Artikel bei Ebay, die "LUXUS" im Titel haben. Schäbig und heruntergekommen.

Die dicke "Barista" guckt mich immer mal wieder böse an, weil ich keinen Bagel von Starbucks esse sondern mir vom Bio-Bäcker nen staubtrockenen Walnuss Fladen mit Feta geholt habe. Der schmeckt so beschissen und war noch teurer als die Starbucks-Bagel, die ja schonmal sowieso viel zu teuer sind. Hätte ich lieber so einen genommen. Das dachte sich auch die essgestörte Studentin oder was sie sein soll, die sich grad zu mir ins Eck gesetzt hat. Die stopft sich so schnell und panisch mit ihrem Bagel voll, dass ich vermute, ihre aufgeplatzten Lippen und die dünnen Haare kommen nicht gerade von einer ausgewogenen Essgewohnheit. Setze 5€ dass sie sich gleich aufs Klo verzieht, um die 3,80€ wieder ins Klo zu kotzen. Armes Mädchen. Zu lange die Cosmopolitan gelesen und jetzt wieder Komplexe.

Der Dicke hat sich grad noch nen Muffin geholt. Ich bewundere ihn ob seines Willens, den mühevollen Weg zum Tresen mit seinen dicken Stumpen zurückzulegen. Natürlich schwitzt er und versucht das mit nervösen Blicken hinter seiner Zeitung zu verstecken.

Da es ab 14 Uhr für alle, die vor 11 oder so nen Kaffee gekauft haben, ein Kaltgetränk zum halben Preis gibt, und ich eh schon mega Durst habe von dem Milchkaffee, muss ich mindestens bis 14 Uhr hier hocken. Wird aber wahrscheinlich eh länger.
Ich sitze direkt am Fenster und auf dem Platz vor dem Starbucks steht eine richtig schöne alte Eiche. So eine sehr monumentale, die sich ab ca. 2m in drei dicke Stämme geteilt hat, und so zu einer breiten, stattlichen Eiche wurde, wie sie kein deutscher Dichter schöner hätte beschreiben können.

Ich sollte jetzt wirklich lernen. So ein schöner Baum...

Mittwoch, 16. Juli 2014

Die Spinnenweben aus den Haaren entfernen…

Die Bachelorarbeit ist fertig und sogar abgegeben. Ich hatte bedenken, ob mich vielleicht auf dem Weg von der Druckerei zur Uni noch ein LKW überfährt, aber es lief alles super und ich habs geschafft.

Der übereifrige Leser würde vielleicht vermuten, ich hätte nach 10 Semestern nun endlich meinen Abschluss. DEM IST NATÜÜÜÜRLICH NICHT SO!
Dazu fehlen mir noch zwei drei Prüfungen in meinem Nebenfach. Durch eine bin ich schon haushoch durchgefallen.
So i got that going for me, i think.

Wie auch immer. Solange ich noch Sklave dieser Bildungsinstitution bin, kann ich mich jedenfalls nicht mit offener Hose und einer Tüte Chips auf dem Bauch aufs Sofa legen und National Geographic gucken. Sobald ich aber das wertlose Stück Papier namens Bachelorzeugnis in den Händen halte, gibt es für meinen Knopf kein halten mehr.